Malireise 2012 | Hat der Dialog mit den Salafisten Aussicht auf Erfolg?


Wie gut stehen die Chancen im innerislamischen Dialog in Mali zu einem Konsens zu kommen?
Ein tunesischer Islamexperte äußert sich skeptisch: „Der Einfluss des Wahhabismus innerhalb der radikalen Ansar Dine ist enorme in Mali. Seit dem Beginn der wahhabitischen Bewegung im 18. Jahrhundert, haben sich dessen Vertreter immer wieder gegen die Verehrung von islamischen Heiligen ausgesprochen. Das ist auch der Grund dafür, dass man in Saudi-Arabien alle bestehenden Mausoleen zerstört hat, auch solche, die zu Ehren der Wegbegleiter des Propheten errichtet wurden. Es handelt sich um den Islam der Beduinen, ein sehr rigoristischer Islam, der auch die Grundlage für das zerstörerische Vorgehen im Norden Malis ist. Mit Sicherheit steht die Bewegung der Ansar Dine immer noch unter einem starken, direkten wahhabitischen Einfluss. Es gibt keine andere Sekte innerhalb des Islam, die die gleichen radikalen Handlungsweisen im Bezug auf die Heiligenverehrung und den Marabutismus (Praxis volksislamischer Islamgelehrter und Imame) an den Tag legt“.
Angesichts dieser Einschätzung dient der Dialog eher einem Versuch, der dem Zeitgewinn dient. Er sollte aber nicht mit der Hoffnung verbunden werden, dass die radikalen salafistischen Kräfte sich bewegen und von ihrer starren Haltung absehen würden.
Das radikale Vorgehen der Salafisten hat z.B. in Timbuktu zur Zerstörung von alten Moscheen und Mausoleen geführt, die zum Weltkulturerbe zählen und teilweise bis ins Mittelalter zurückgehen. Die moderate islamische Bevölkerung in Mali lehnt das zerstörerische Vorgehen ebenfalls ab und betrachtet die islamischen Gotteskämpfer als Banditen und Rebellen.

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