Malireise 2012 | Gemeinde Quinzambougou - Predigt in Zeiten politischer Krise


Es ist Sonntagmorgen und wir gehen zum Gottesdienst in die Gemeinde nach Quinzambougou. Vor Jahren haben wir in dieser Gemeinde mitgearbeitet – in der Kinderarbeit, im Frauenkreis und im Predigtdienst. Wir sehen viele bekannte Gesichter und werden nett begrüßt. Die Gemeinde wächst. Selbst in der Ferienzeit ist das Gemeindehaus voll. "Wenn alle wieder aus dem Urlaub zurück sind, dann müssen wir sogar draußen Bänke aufstellen", erzählt uns der Leiter des Chores. Vor kurzem sind im Gemeindebezirk über 40 Menschen getauft worden - 15 davon stammen aus der Gemeinde Quinzambougou.
Man freut sich, dass wir die Reise auf uns genommen haben. Viele sehen sich dadurch ermutigt. „In der Presse kursieren oft düstere Geschichten“; so sagt uns ein Mitglied der Gemeindeleitung. „Man vermittelt den Eindruck, dass es in Mali an allen Ecken und Kanten brennt. Und das ist absolut nicht so.“
Musik und Gesang Im Gottesdienst waren erfrischend. Der afrikanische Rhythmus tat uns richtig gut!
Alfred predigt anhand von 1.Könige 18 und 19 über den Propheten Elia. Direkt hinter der Kanzel befindet sich durch Holzplanken abgedeckt, das Taufbecken, wo unsere Kinder Larissa und Jonas getauft wurden. Alfred predigt in Bambara, und wird von einem jungen Mitarbeiter der Gemeinde ins Französische übersetzt.
In seiner Predigt hat Alfred die Gemeinde ermutigt, ihr Vertrauen weiter auf Gott zu setzen. Auch in Krisenzeiten ist Gott da, selbst wenn der Weg nach anfänglichen Erfolgen in einer Wüste zu enden scheint und man sich allein gelassen fühlt. Es kommt darauf an, dass die Gemeinden in Mali Einheit zeigen, gemeinsam beten und auch öffentlich Profil zeigen.  Alfred hat dies mit einigen Beispielen aus der malischen Geschichte illustriert (Sundjata Keita und die Gründung des malischen Reiches im 13.Jahrhundert). Den fliehenden Elia hat er mit den weißen Missionaren verglichen, die Gott zwar für einige Zeit ziehen lässt, aber dann wieder mit neuen Aufgaben im gleichen Land betraut.
Zum Schluss bittet Alfred die Gemeinde aufzustehen. Drei Gottesdienstbesucher kommen nach vorne, und legen in ihren Gebeten die Situation in Mali Gott ans Herz..
Im Anschluss an den Gottesdienst ergaben sich noch einige heiße politische Debatten, doch Lösungen haben wir dabei auch nicht gefunden. Einer der Mitarbeiter der Gemeinde meint: „Wir müssen als Christen an unserem Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit mehr Flagge zeigen. Und unsere Pastoren müssen mehr Mut beweisen und sich einmischen. Wenn wir uns nicht profilieren und gezielt Vorschläge machen, dann machen wir uns mitschuldig an der Zukunft unseres Landes“.

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