Malireise 2012 | auf einer Schlaglochpiste Richtung Ségou


In Bamako war bisher alles ruhig. Wir wissen jedoch nicht, wie es im Inneren des Landes mit der Sicherheit bestellt ist. Von daher steigen wir, begleitet von Sven Eißele und Erhard Michel, am frühen Morgen mit einer kleinen Anspannung in den Wagen, um die Fahrt von Bamako in das ca. 400 km östlich gelegene San anzutreten. Nachdem wir die Kontrollstation in Niama passiert haben liegt ein 200 km langes Teilstück nach Ségou vor uns. Die Regenzeit lässt die Landschaft in saftigem Grün erblühen. Nach etwa zehn Kilometern werden wir auf eine Nebenpiste geführt. Die Hauptstraße, eine der wenigen asphaltierten Straßen des Landes, wird komplett saniert und soll bis nach Ségou in eine vierspurige Autostraße umgebaut werden. Wie schon so oft bei solchen Großprojekten hat eine chinesische Straßenbaufirma den Auftrag erhalten. Von den politischen Unruhen lassen sich die Chinesen wohl so leicht nicht aus der Ruhe bringen. Der Fortgang des Projekts, was nach dem Staatsstreich für ein paar Zage unterbrochen wurde, ist ein gutes Zeichen.Wir begegnen Arbeitern und Baufahrzeugen und sehen einige wenige chinesische Ingenieure, die Zigaretten rauchend Anweisungen erteilen und ihre mit Strohhüten bedeckten Köpfe über Zeichnungen und Pläne zusammen stecken.
Später fragen wir einen unserer Pastoren, worin er den Unterschied zwischen chinesischen und europäischen Projekten sieht und warum Chinesen immer wieder große Entwicklungsprojekte im Land durchführen. „Seiner Meinung nach habe das zwei Gründe“, beginnt er. „Einmal seien die Chinesen in der Lage Projekte durchzuführen, die eher den finanziellen Möglichkeiten der malischen Regierung entspricht. Zum anderen schrecken sie wohl auch nicht vor korrupten Handlungen zurück, um sich Aufträge an Land zu ziehen. Die Qualität der Arbeit sei allerdings oft nicht so gut, wie die der Europäer.“
Die Reise verläuft ohne Probleme. Manche Felder wurden von den heftigen Regengüssen der letzten Tage überschwemmt. Wasser hat es zuletzt genug gegeben. Der Zustand der Straße hat sich in den letzten Jahren zusehend verschlechtert. Die Anzahl der Schlaglöcher hat erheblich zugenommen und verlangt vom Chauffeur großes Geschick und Vorsicht, besonders bei der Enge der Straße und bei Gegenverkehr.

Die Straße verträgt ohne Zweifel eine Erneuerung. Von daher ist das Straßenbauprojekt sicher eine gute Investition, um die beiden größten Städte des Landes miteinander zu verbinden. Die Sorgen am Anfang der Reise waren unbegründet. Es hat keine verstärkten Kontrollen gegeben. Auch eine größere Militärpräsenz zur Absicherung der Verkehrsrouten ist nicht zu beobachten. In den Dörfern und Märkten, die wir durchfahren, gehen die Menschen ihren normalen Alltagsgeschäften nach.  

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