Malireise 2012 | Gebet gegen Islamismus: ein starker Moment


Letzter Unterrichtstag an der FATMES in Bamako. An der im Jahre 2001 gegründeten Fachhochschule für Theologie und Missiologie studieren zzt. 8 Studenten im Vollzeitprogramm, 4 Kandidaten bereiten sich darüber hinaus auf den Masterabschluss vor und 13 weitere Personen haben sich für verschiedene Fernkurse eingeschrieben. Mamadou N’Diaye hat die Leitung der Schule im Jahre 2006 übernommen. Unterstützt wird er in seiner Arbeit von vorwiegend afrikanischen Kollegen.
Heute habe ich den Studierenden die Geschichte und Theologie der salafistischen Bewegung erklärt. Diese Thematik betrifft Mali natürlich in besonderer Weise. Radikale Islamisten haben sich in verschiedenen Ländern Afrikas, wie z.B. in Somalia, Nigeria, Algerien, Mali und Niger formiert und kooperieren mit dem Ziel, die Scharia in den Ländern des Sahel mit aller Gewalt einzuführen. Dies führt im Norden Malis dazu, dass die moderate islamische Bevölkerung unterdrückt und bedroht wird.
Die Studierenden waren dankbar für die Hintergrundinformationen, die für sie zum großen Teil neu waren. Uns wurde bewusst, dass die Rückkehr zu den Wurzeln des Islam ein Phänomen darstellt, das es in der Kirchengeschichte unter christlichen Vorzeichen auch immer wieder gegeben hat – back to the roots, zurück zum Urchristentum. Einer der Studierenden resümiert: „Der Islamismus ist deshalb so stark, weil das Christentum so schwach, liberal und unglaubwürdig geworden ist.“ Dieser Satz gab uns zu denken. Der Direktor einer Missionsgesellschaft aus Kamerun sagt selbstkritisch: „Wir haben unsere Leute in der Zeit der Krise nach Dakar ausgeflogen. Ich glaube, das war falsch. Angesichts der Bedrohung und geistlichen Not, hätten wir Solidarität zeigen und an der Seite der malischen Gemeinden bleiben sollen“. Andere Studierende zeigten sich besorgt angesichts der Radikalität, mit der die Islamisten in ihrem Land agieren.
In einer anschließenden Diskussionsrunde haben wir gemeinsam überlegt, wie die malischen Christen und die Politik auf die islamistische Gefahr regieren können. Das waren die Ergebnisse:
Gemeinden informieren über die religiösen und politischen Zusammenhänge des Islamismus in Westafrika, glaubhaft sichtbarer Lebensstil der Christen in der Gesellschaft, tatkräftige und geistliche Unterstützung der religiösen Leiter, die von der Regierung um Rat gebeten werden, Gebet für weise Entscheidungen und konsequentes Vorgehen der Politiker.
Am Ende sind wir einfach aufgestanden und haben gemeinsam und laut zu Gott und gegen die islamistische Bedrohung gebetet - für Mali, die Gemeinden und die weitere Entwicklung. 
Das war ein starker Moment - ein angemessener Abschluss des Kurses.

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