Herausfinden, was Gott in der Welt tut

Was mich bewegt ist die Frage: Wie können wir als Christen herausfinden, was Gott in der Welt tut? Und ich frage weiter: Welcher Blickwinkel ist dafür nötig? Mich beeindruckt, wie Jesus selber seinen Nachfolgern nach Ostern die Augen geöffnet und den Horizont erweitert hat. Die Jünger fragten: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du das israelitische Reich wiederherstellst? (Apg. 1,6) – Typische Frage von Leuten, deren Blick eingeengt ist, beschränkt auf das nationale oder persönliche Wohl. Jesus geht nur sehr oberflächlich auf das Anliegen der Jünger ein. Er verweist auf das Ereignis in Jerusalem – die Ausgießung des Heiligen Geistes. Und dieser Geist ist in der Apostelgeschichte des Lukas kein lokaler, auf die eigene Frömmigkeit beschränkter Geist. Es geht nicht um  die Wiederherstellung des jüdischen Gottesdienstes im Tempel. Es geht auch nicht darum, dass sich die Gemeinde Jesu auf sich selber konzentriert. Es geht um Weltmission. Es geht um die Welt. Nachfolger Jesu greifen zu kurz, wenn sie sich nur um ihr eigenes Heil kümmern und um ihre Fortschritte im Leben als Christen. Gemeinden greifen zu kurz, wenn sie sich nur um Gemeindewachstum kümmern und auf zu besetzende Stühle im Gemeindehaus konzentrieren. Lukas lädt in seiner Perspektive dazu ein, Gottes Wirken in dieser Welt auf der Spur zu sein – in der Gesellschaft, in der Geschichte der Menschen. Und dieses Wirken ist nicht auf die Gemeinde eingegrenzt. Wir werden eingeladen, die gemeindlichen Komfortzonen zu verlassen und Fremde zu werden in der Welt. Gott hat in Jesus Christus die Welt geliebt, und dafür hat er sein Leben geben. Wir werden im missionarischen Sinn nur dann sprachfähig, wenn wir die Hauskreise verlassen, die zu 90% aus Menschen bestehen, die so denken, sprechen und leben wie wir selber. Es geht auch darum, sich da zu organisieren und aufzuhalten, wo unsere nichtchristlichen Zeitgenossen leben – in Vereinen, in der Nachbarschaft. Die wahre Bedeutung des Evangeliums wird auch in der Begegnung mit Nichtchristen entdeckt, denn da profiliert sich unser Glaube – und nicht nur in den Räumen, wo wir regelmäßig das hören, was wir schon längst wissen.
Pfingsten ist das Fest des „heiligen Aufbruchs“, das Fest, wo Gott Menschen bewegt. Der Heilige Geist ist nicht nur der Chef unserer persönlichen Heiligung. Er ist derjenige, der uns Beine macht und uns aussendet in die Fremde dieser Welt. Und da werden wir herausfinden, was Gott mit dieser Welt vorhat.

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