Mali nach dem Putsch

Nach dem Staatsstreich in Mali bleibt die Situation in Bamako sehr angespannt. Im Norden machen die Milizen der Tuaregrebellen Fortschritte. Sie nutzen die destabilisierte Situation in der Hauptstadt Bamako aus. Die von Islamisten unterstützten Rebellen sind auf dem besten Weg, die strategisch wichtigen Städte Kidal, Gao und Tombuktu unter ihre Kontrolle zu bringen. Unterdessen bleibt die Lage in Bamako beunruhigend. Die Ausgangssperre besteht weiter – offiziell bis Dienstag nächster Woche. Randalierer nutzen die Situation und plündern Geschäfte. Selbst im Landesinneren, in Mopti z.B. fahren Bewaffnete an Tankstellen vor und plündern Kraftstoff für ihre Autos. Offensichtlich haben die loyalen Truppeneinheiten um den gestürzten Staatspräsident Amadou Toumani Touré den Kampf in Bamako noch nicht aufgegeben. Es gibt vereinzelt Schüsse und Detonationen in militärischen Camps. Die Zivilbevölkerung bleibt vorerst unbehelligt. Gestern, am Freitag, hatte ich Gelegenheit mit Freunden und ehemaligen Kollegen zu chatten und zu telefonieren. Sie versicherten mir, dass sie zwar sehr verunsichert und angespannt sind, dass es ihnen aber gut geht. Sie sind dankbar für alle Ermutigung und Gebete. Das für Freitagnachmittag vorgesehene Treffen zwischen Putschisten und Vertretern der politischen Parteien Malis (société civile) wurde ausgesetzt. Die Gründe dafür bleiben im Ungewissen. Die internationale Staatengemeinschaft hat den Putsch aufs Schärfste verurteilt. Die internationalen Banken und wichtige Partner Malis setzen ihre finanzielle Unterstützung bis auf Weiteres aus – ausgenommen Gelder, die für humanitäre Zwecke vorgesehen sind. Mit diesen Maßnahmen wird der Druck auf die Putschisten größer. Die einmütige Forderung aller: Geht zurück in die Kasernen. Ermöglicht freie Wahlen. Setzt die Verfassung wieder in Kraft.

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